DIY - selbst gebautes

Do-It-Yourself  ist der Überbegriff für alles selbst gebautes und hier möchte ich meine Projekte vorstellen die ich selbst gebaut habe. Dazu zählen vor allem meine Röhrenverstärker Projekte aber natürlich auch diverses Zubehör. Zubehör ist unerlässlich und manchmal auch extrem teuer und so ist hier eigentlich das mit Abstand größte Potenzial für DIY (do it your self) zu suchen. Also ich werde meine Tipps für alles was man so braucht hier unter dieser Rubrik ablegen und beschreiben. Für alles was dann von wem auch immer kopiert oder abgewandelt umgesetzt wird - wäre ich für eine kleine Rückmeldung sehr dankbar ;-)


WICHTIGER - HINWEIS - WICHTIGER - HINWEIS - WICHTIGER - HINWEIS - WICHTIGER - HINWEIS - WICHTIGER - HINWEIS

 

Ich möchte an dieser Stelle auf die Gefahren durch elektrische Spannungen die größer als 50 Volt sind hinweisen. Es handelt sich hier nicht um "Bauanleitungen für Jedermann", sondern um meine ganz persönlichen Projekten die ich vorstelle. Ich selbst bin vom Fach wie man so schön sagt, ich bin ausgebildete Elektrofachkraft und arbeite seit über 30 Jahren in diesem Beruf. Ich möchte somit alle nicht Fachleute bitten nicht so ohne weiteres an elektrischen Geräten und/oder Leitungen zu arbeiten. Auch bringe ich keine selbstgebauten Geräte oder Leitungen in Verkehr und natürlich weiß ich, dass alles hier gezeigte außerhalb meines Hauses, ein CE-Zeichen und eine CE-Konformität benötigen würde.

 

Also bitte - bitte - achtet auf Euch und Eure Gesundheit und lasst die Finger von Strom und Spannung ;-)


HiFi - Netzverteiler - DIY


Wer kennt das nicht, man hat schon ne echt teure mehrfach Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz und allem klimbim, aber reichen tut sie nie. Hier noch ein Steckernetzteil und noch ne Beleuchtung und so weiter. Schnell wird klar so geht es nicht weiter, also habe ich dazu mal im Internet geschaut und echt geile Sachen gesehen nur waren die Preise auch gleich mal wieder High End ;-)

 

Also was tun wenn man es selber machen will?

Die Aufgabe hieß es müssen mindestens 5 Geräte anzuschließen sein und die Phasenlage sollte bei allen klar sein. Nun größerer Querschnitt der Einzeladern mit 2,5mm Leitungen ist schön und Schirmung sieht immer gleich mal hochwertiger aus (über den Nutzen kann man natürlich vortrefflich streiten).

 

Mein Projekt nutzt die vielfach bekannten chinesischen Kaltgerätestecker vergoldet und die dazugehörigen Schuko Stecker. Auch hier gibt es viele die mit dem fehlenden CE- und VDE-Zeichen gleich Hausbrand schreien, aber ich sehe da bei sauber gekennzeichneten Baumarkt Kram vielfach schlimmeres und ich bin vom Fach.

 

Also Leitung musste her, LAPP Ölflex Classic 110 CY in 3 G 2,5. Die Verteilung in der Mitte ist aus der Bucht für Gartenbeleuchtung IP68 mit sechsfach Verschraubungen. Zwar nicht aus Metall und damit nicht durchgängig geschirmt, aber günstig und extrem sicher was das heraus reißen der einzelnen Leitungen betrifft. Wer selber Staubsaugt weiß wovon ich rede.

 

Auf Aderendhülsen habe ich verzichtet und alle Leitungen vor dem Verdrahten verlötet. Alle Stränge bis auf die Zuleitung sind exakt gleich lang (2m). Die Zuleitung mit der zusätzlich umwickelten Ader hatte ich mir vor Jahren mal gekauft und deswegen habe ich Sie als Zuleitung geopfert. Die Netzleitung des Subwoofers hat zusätzlich noch eine Ferritspule bekommen sieht man an dem blauen Kaltgerätstecker - sicher ist sicher :-P 

 

Das ganze braucht nun nur noch einen einzigen Steckplatz in meiner Steckdosenleiste und da die abgeforderte Leistung locker drüber geht, sind somit vier Plätze frei geworden.

 

Ach so für alle die es wissen wollen die Schirme sind nur von einer Seite mit dem PE (Schutzleiter) verbunden. Da in meinem Haus FI-Schutzschalter verbaut sind bin ich mir bei dieser Verdrahtung vor bösen Überraschungen geschützt.



DIY-Röhren-KHV                   Umbau


Ich konnte bei Ebay mal wieder diesen Röhren-KHV für ganz kleines Geld ergattern. Nicht perfekt und mit ein paar kleinen Macken, aber eine Top Basis um einen reinen Röhren-KHV für meinen Sohn zu bauen der zu Weihnachten gerade einen eignen Beyerdynamics DT880 (250 Ohm) bekommen hat. Die Schaltung ist wirklich interessant die Vorstufenröhren sind die wohl bekannten EF86 und die Endstufenröhren die eher unbekannten EL803. Die Ausgangsübertrager sind von Hammond (125BSE), die viel von den Amerikanern eingesetzt werden in ihren Schaltungen. Was für diese AÜs spricht ist ihre doch recht kleine Baugröße, was hier erlaubt sie im Gehäuse zu lassen, anstatt sie oben drauf zu montieren.

 

Ich merke hier an dieser Stelle noch einmal an das ich ein großer Fan von Ausgangsübertragern bin vor allem wenn man sich einen Kopfhörer aufsetzt. Die meisten Röhren-KHV Schaltungen im Netz sind OTL (Outputtransformer less) Also ohne diese und man ist von der Hochspannung der Schaltung nur durch einen Koppelkondensator getrennt. Das gibt mir bei einem Fehlerfall des Kondensators immer das Gefühl von elektrischer Stuhl weswegen ich da mehr auf Sicherheit stehe und lieber AÜs dazwischen habe die mich galvanisch von der Hochspannung trennen. Aber das muss ja jeder selber wissen wie weit er da seinen Fähigkeiten traut ;-) Um die Sache besser zu verstehen und mir zu dem ein oder anderen auch Hilfe aus dem Analog Forum zu holen, habe ich einen Schaltplan gezeichnet, was später beim wieder Zusammenbau extrem hilfreich war. 

Bestandsaufnahme - der KHV hat einen leichten Grundbrumm. Eine Röhre war beim Paketweitwurf von DHL gleich mal trotz extrem guter Verpackung zerbrochen. Also habe bei Ebay verschiedene Vorstufen Röhren (EF86) bestellt. Dabei waren auch zwei -NOS- Siemens in Top Zustand. Mit diesen Röhren war dann auch gleich mal der Grundbrumm weg und die starke der Mikrofonie die mir aufgefallen war. Das Lautstärke Poti kratzte was gerade bei einem KHV gar nicht geht, also war klar dieses gegen ein vernünftiges ALPS Poti das Blaue zu tauschen. Die rote LED neben dem Einschalter ging so auch gar nicht. Der Erbauer hatte zur Anpassung an verschiedene Eingangsquellen hinten einen dreistufigen Drehschalter verbaut was ich als durch aus positiv erachte. Vorne gab es einen kleinen Umschalter um die Gegenkopplung leicht zu senken. Die Kopfhörerbuchse ging gar nicht, billig China Kram, also hier musste eine verriegelbare von Neutrik rein. Dann kam noch dazu das der Trafo ohne jede Belüftung extrem heiß wurde, mit Fernthermometer gemessen gute 45 Grad. Auch hier musste ich was machen. 

Als erstes ging es ans Ausschlachten. Alles musste raus und ausgebaut werden da ich mir vorgenommen hatte das Maus graue Gehäuse komplett neu zu lackieren. Da die Röhrentechnik aus den 50er und 60er Jahren ist wollte ich das Design dahin gehend anpassen. Es musste also der damals so gerne verwendete Hammerschlaglack sein. Das old school grün war zwar schwer zu bekommen aber mein Favorit. Zudem sollten alle Schrauben als Linsenkopf Schlitzschrauben verbaut werden, eben wie früher auch, da gab es keine Kreuzschlitz und Inbusschrauben und dazu habe ich alle neuen Schrauben in Edelstahl gewählt die lassen sich top polieren und bleiben dann auch ewig so. Das fest angeschlossene Netzkabel sollte raus und so musste ich eine Kaltgerätebuchse ins Gehäuse verbauen und haufenweise Lüftungslöcher schaffen um dem Verstärker das Atmen zu erleichtern. Das Lackieren von Hammerschlaglack mit Spraydosen ist nicht wirklich einfach und ich habe meine Lehre daraus gezogen so etwas nicht noch mal zu machen. Glaubt mir beim nächsten Projekt wird ein einfacher Hammerschlaglack Topf gekauft und gestrichen und gerollt. Das Ergebnis wird um Längen besser. 

Der Neuaufbau war dann doch recht Aufwändig da ja alle Bauteile schon mal verlötet waren und somit das Ergebnis nicht ganz meinen eigenen Anforderungen entspricht, allerdings wollte ich auch nicht alle Bauteile neu kaufen. Interessant waren die Halteringe der Röhrenfassungen, alle in vergoldet und das passte ja so gar nicht zu meinem old school look. Also habe ich einfach die Dinger mit dem Lötkolben komplett verzinnt und dann poliert ;-) passt. Die Masseführung in der Schaltung habe ich mit einem fetten 4 Quadrat massiv Kupferkabel gemacht. Die dünnen Klingeldrähte vom Vormann habe ich dann gleich mal gegen spannungsfeste richtige Querschnitte ausgetauscht und alle Heizdrähte richtig verdrillt. Das gleiche gilt für die Netzspannungsleitungen. Alle Signalleitungen sind nun geschirmte Leitungen und die Schirme hängen immer einseitig auf der Schaltungsmasse. Die rote LED ist rausgeflogen und wurde gegen eine passende Blaue LED ausgetauscht die ich zudem etwas dunkler eingestellt habe damit sie nicht so aufdringlich ist. Der Netzschalter hat ein Ein/Aus Schild bekommen was den old school look nochmals unterstützt. Bei freundlichen Chinesen bei Ebay habe ich dann den tollen Lautstärkeknopf mit passender Skala bekommen. Zu guter Letzt habe ich noch zwei verchromte Griffe auf das Gehäuse gesetzt was extrem gut den Messgeräte Charakter der 60er rüber bringt. Tja eins war dann noch offen, neue Gerätefüße wollten zu diesem KHV einfach nicht passen. Also bin ich auf die Idee gekommen dafür einfach Edelstahl Hohlkugeln zu benutzen, die gab es im Internet günstig in der passenden Größe von 30mm und mit M6 Gewinde. Ich habe sie dann vor der Montage mit Quarzsand gefüllt und habe zwischen die Kugel und dem Gehäuse noch eine Gummischeibe gesetzt - PEFERKT. Das passt so alles extrem gut zusammen. 

Der Röhren-KHV spielt top und ist leistungsmäßig so gut aufgestellt das er selbst hochohmige Hörer wie meinen DT880 mit 600 Ohm locker treibt mit 50% Leistungsreserve. Also alle sind zufrieden - der Junge liebt ihn und ich habe mich mal wieder richtig austoben können. Aber ehrlich gesagt jetzt bin ich erst richtig auf den Geschmack gekommen, da geht noch einiges und warum sollte ich mir nun nicht auch selbst einen Röhren-KHV bauen? Gesagt getan aber das wird eine andere Geschichte ...

 









Disub 12/2 - Sperrkreis


Der Subwoofer Dipol Disub 12/2 benötigt eine Frequenzweiche einen Sperrkreis. Den kann man bei dieser Konstruktion extrem schlecht noch im Gehäuse unterbringen. An das Gehäuse schrauben von hinten ginge würde aber die Optik stören, da die beiden Bauteile extrem groß ausfallen. So bin ich auf die Idee gekommen, die Weiche einzeln extern zum Disub zu positionieren. Da das Auge ja bekanntlich bei uns HiFi Fanatikern immer gerne mit isst, sollte es möglichst nicht hingebastelt aussehen. Aber wie macht man das? Mir ist dann eine optisch ansprechende Lösung eingefallen und diese ist auch noch echt günstig ausgefallen. 

 

Also was liegt näher, als das ganze auf ein Holzbrett zu schrauben, aber es sollte ja hübsch werden. Ich habe mich dann einfach für ein Frühstücksbrettchen aus dem Supermarkt entschieden ;-) die Größe passte ziemlich gut. Von einem anderen Röhrenverstärker Projekt hatte ich noch Lautsprecher Terminals rum liegen und als Füße für die Weiche habe ich einfach beim Baumarkt 4 Stk. Möbelschubladen Knöpfe gekauft. Aus Vollmaterial Metall rund und ziemlich schwer und günstig. Ich weiß Eigenlob stinkt - aber das ist mir echt gut gelungen.

 

* Anmerkung:

Wer sich fragt wie die Beschriftung ins Brettchen gekommen ist dem verrate ich, dass ich zu Weihnachten von meiner Frau einen China Lasergravierer mit 7 Watt bekommen habe. Ich liebe kreative Gimmicks. Ein echt kleines super Teil was einfach zu bedienen ist und wie man sieht super Ergebnisse in Holz liefert. Ja ich bin mir bewusst das ein 7W Laser kein Kinderspielzeug ist, ich graviere ausschließlich Lichtdicht unter einer Kiste weil ich bei so einer Leistung niemals meine Umgebung mit Reflektionslicht bestrahlen würde, auch taugen diese angeblichen Laserbrille nicht die Bohne, ich habe auf der Arbeit mit Hochleistungslasern zu tun und weiß um die Gefahren. Die Kiste besitzt eine Absaugung um der verdampfte Holz abzuziehen ich will mich ja auch nicht mit Rauchgas vergiften.




Thel-Netzteil mit 2x 18V =

Wer von Euch kennt das nicht auch, da kauft man(n) sich teures und vermeintlich hochwertiges HiFi Equipment und dann sind da immer diese billig China-Stecker-Netzteile dabei. Ein echtes Ärgernis wie ich finde, also was bleibt einem da nur über, man baut sich selber was anständiges.

 

In meinem Fall wollte ich die beiden Stecker-Netzteile meiner kleinen Pro-Ject Pre Box DS Vorstufe und meiner Pro-Ject Tube Box DS Phonovorstufe ersetzen.

 

Nach einigem Suchen bin ich bei Thel Audio-World fündig geworden. Ich habe mir das NT-50 HQ gegönnt um eine saubere stabilisierte Versorgungsspannung an die Geräte zu liefern. Ein großes China Alu-Gehäuse mit ausreichend Platz war schnell bestellt und ja ich weiß es ist ein riesiges Gehäuse und das ist gewollt ;-) ich bin ein Wärmestau-Neurotiker. Es sollte aber auch ein vernünftiger Netzfilter mit rein, den hatte ich von Siemens, von einem anderen Projekt noch rum fliegen. Von vorne nur noch einen schönen blauen LED-Tastschalter bestellt und ab die wilde Fahrt.

 

Der Aufbau war ohne jeden Stress zu bewältigen, da die Netzteil-Platine von Thel ja schon fertig aufgebaut war. Nur alles zusammenbauen und das war es. Ob das Ganze nun klanglich der große Wurf war möchte ich so nicht schreiben, man bildet sich als Hifi-Jünger ja auch gerne mal das ein oder andere ein. Was aber feststeht, ist die Tatsache das ich diesen ganzen Stecker-Netzteilen nur so weit traue wie ich sie schmeißen kann und mein Gewissen ist nun sichtlich beruhigter - Ihr wisst was ich meine ;-)

 

Rechts wie immer die Fotos.



EAR 834 - Klon (V18) - Röhren Phono-RIAA für MM Systeme


Wer hier alles immer mit liest und aufgepasst hat, der weiß um meinen Freund Philipp aus der Schweiz, von dem ich die SEAS F8 Exotic Breitbänder damals gebraucht gekauft habe. Philipp hat mir vor kurzem berichtet von diesem EAR 834 Klon (V18) aus China, er ist mir ja mit seinem Equipment sicher einige Klassen voraus und so war sein Bericht das ein billiger Phonovorverstärker aus China als Bausatz, seine wirklich teure Audio Note RIAA auf die Plätze verweist, genau das was mich aufhören lies. Nach einem ausgiebigen Austausch war klar so ein Ding will ich mir auch bauen.

 

So langsam nimmt das Projekt nun Fahrt auf. Ich habe den bei AliExpress bestellten Bausatz innerhalb von 6 Tagen im Haus gehabt. Ganz ohne den sonstigen Zoll Aufwand, ganz einfach mit der Post. Ich geh mal davon aus das lag schon irgendwo wo anders in Europa ;-) was machen die Chinesen bloß wenn England bald nicht mehr in der EU ist? Zu früh gefreut, heute gut eine Woche später war die Zahlungsaufforderung in der Post für die Zollgebühren von 23,44€. Also doch nicht wie vermutet aus England sondern via FedEx Express geliefert. Naja wäre schöner gewesen ohne solche zusätzliche Kosten, ist aber ja noch zu ertragen ;-)

 

Ich habe zur Zeit wieder einen regen Mail-Kontakt mit Philipp aus der Schweiz und da geht es um das richtige Tuning für dieses Projekt. In kurzen Worten, Pflicht sind die alten ECC83  (ich habe VALVO made in Holland gekauft vier Stück) anstatt der China-Röhren und damit muss natürlich eine Anpassung der Werte erfolgen. Dann Mundorf Supreme Kondensatoren im Signalweg. Hier und da noch was feines und dann bin ich mal gespannt wo die Reise hingehen wird?

 

Auch wenn ich Gefahr laufe das mir die Jungs von Zero-Zone  aus Shuang aufs Dach steigen ;-) ich habe mit LT-Spice den Schaltplan in der original Bestückung nachgezeichnet und neben an zu den Fotos mit rein gestellt. Wer auf die wirklich erstklassige Platine verzichten kann und Spaß an solchen Schaltungen hat kann sich ja mal dran versuchen. Wie immer Nachbauen auf eigene Gefahr und wenn einer Fehler findet darf er sie mir natürlich melden.

 

Nachtrag - 28.10.2020

 

Ich möchte hier an dieser Stelle gerne auf den faden Beigeschmack eingehen der gerne mal schnell aufkommt, wenn Leute wie ich dem chinesischem Ideen-Klau, durch ihre Käufe auch noch Vortrieb leisten. Ich bin mir natürlich absolut bewusst das dieser Phono-Pre eine Entwicklung von Tim de Pravicini ist. Ich weiß das ich mir für 1200€-2000€ eine neue EAR 834P hätten kaufen sollen, aber mal ganz ehrlich das Spielgeld habe ich nicht dafür. Auch sind diese Phono PreAmps gebraucht wirklich sehr schlecht zu bekommen. Wer einen hat, gibt ihn wohl nicht wieder her. Ich will mein Handeln hier nicht verteidigen, aber gerade diese Schaltung ist in unzähligen Foren weltweit rauf und runter dokumentiert, zerlegt und verbessert worden. Also hätte ich mir auch einfach die Teile einzeln bestellen können und dann wie nach guter alter Väter Sitte, ihn einfach fliegend verdrahtet in eine Zigarrenkiste bauen können. Das ist sicherlich das Leid, wenn einem der große Wurf mit konventioneller Röhrentechnik gelingt, ist die Schaltung bekannt, kann sie jeder nachbauen.

 

Nun bei mir war der Anspruch nach einem guten vorzeigbaren Aufbau vorhanden und die Teile dieses Bausatzes sind alle extrem hochwertig, außer die beigelegten China-Röhren. Für knappe 250€ inklusive den Zollgebühren, hätte ich mir die Sachen einzeln nicht günstiger zusammenkaufen können. Das Gehäuse ist so massiv aus reinem Aluminium, sowas liefern nicht einmal viele High-End Hersteller. Natürlich habe ich schon berichtet das ich hier nicht einfach selbst drauf los gebastelt habe, sondern ganz viel Hilfe aus der Schweiz von Philipp hatte. Er hat mich ja erst drauf gebracht mir explizit genau diesen Bausatz zu bestellen und hat mir gleich noch ein paar seiner Tuning-Teile überlassen. Ich möchte auf die Änderungen, die wir beide gemacht haben hier nicht im Einzelnen eingehen. Wer von meinen Besuchern aber Interesse daran hat kann mir ja hier eine Nachricht mit seiner Mail-Adresse hinterlassen, ich werde dann darauf eingehen.

 

Soviel darf hier aber verraten werden, wenn ein eingefleischter High-End’er wie der Philipp mir immer wieder folgende Passagen schreibt, dann macht das einen wie mich natürlich wirklich neugierig:

 

„Ich habe Dir ja, glaube ich, erzählt, dass ich meinem Nachbarn mein Ortofon 2M Black, welches ich sehr gut kannte, verkaufte und er einen externen Phono-Pre haben wollte. Daher bestellte und baute ich den V18 für ihn. Beim ersten Hörtest schoss mir nur ein Gedanke durch den Kopf: Mehr als das braucht kein Mensch! Das Ortofon spielte plötzlich mit einer Homogenität, Leichtigkeit, Abbildungsschärfe und Räumlichkeit, wie ich es so nicht kannte. Das war die Initialzündung, mir auch einen Klon zu bauen. Seither betreibe ich diesen mit meinem Koetsu an einem Hashimoto Übertrager zu meiner vollsten Zufriedenheit“

 

„Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Ich besaß schon mindestens 5 hochwertige Röhren Phono-Pre‘s aber alle waren nicht ansatzweise so gut wie dieser Klon. Ich hoffe, ich nerve Dich nicht zu sehr mit meinem Geschwafel und zum Schluss noch der überstrapazierte Spruch " Ich entdecke meine Plattensammlung neu" aber ich kann Dir nur sagen: TU ES!“

 

„Und dieser Raum!! Nicht zu toppen.“

 

„Alte Jazzscheiben, meine Lieblingsdisziplin, klingen sowas von natürlich und räumlich, dass es eine wahre Freude ist. Meine Audionote ist verkauft und ich verschwende in Zukunft keinen Gedanken mehr an eine «bessere» Phono-Lösung.“

 

Seit gestern Abend ist mein V18 -Klon nun auch einsatzbereit und hat seinen ersten Test hinter sich. Er muss natürlich noch eingespielt werden und klingt im Augenblick noch sehr scharf in den Höhen und stellt diese auch skalpell-artig in den Vordergrund was mir persönlich so gar nicht liegt, wo ich doch der Mitten betonte Hörer bin.

 

Es bleibt also weiter spannend ob der V18-Klon und den Pro-jekt Tube Box DS2 aus dem Rennen kickt ...

 

 

 

 


Mein V18-Klon






Der V18-Klon vom Philipp






DIY - Tonarm Basis aus Beton


Unverhofft kommt oft - vor allem wenn man ständig in der Bucht und den zugehörigen Kleinanzeigen schaut.

 

Mir ist ein alter 12" Tonarm, der Scheu-Classic-MK1 mit den Messing Anbauteilen, in die Hände gefallen. Jeder der gerne hochwertig Vinyl konsumiert, weiß um den Hype der Einpunkt-Tonarme, vor allem wenn sie lang sind, also 12" haben. Der Preis war genau mein Budget, leider passt so ein 12 Zoll absolut nicht auf einem Scheu-Cello Plattenspieler, der nur für 9 Zoll Tonarme ausgelegt ist.

 

Also einzige Möglichkeit den neuen Tonarm zu nutzen ist eine eigenständige Tonarm-Basis die frei vom eigentlichen Plattenspieler steht. 

 

IMMER DAS GLEICHE MASS

 

Das bringt allerdings in meinem Fall einen Haufen neue Probleme mit sich. Als erstes darf der Plattenspieler in gar keinem Fall seine Position zur frei stehenden Tonarm-Basis verändern, weil dann alle relevanten Maße nicht mehr stimmen würden. Jeder kennt das, auch das wenig genutzte Hifi-Zimmer muss mal gesaugt oder gewischt werden, zack - einmal gegen den Beistelltisch gekommen und der Dreher steht nicht mehr da wo er vorher war. Da ich weiß was das Einstellen eines Einpunkt-Tonarm an Nerven kostet, dass will ich auf gar keinen Fall öfter machen. Die Konsequenz heißt der Scheu Cello muss nun hart angekoppelt werden, anstatt auf Gummifüßen zu stehen. Meine Idee dazu ist die zwei Dosen vorne auf Lautsprecher Spikes zu stellen und den hinteren einstellbaren auch. Dazu werde ich aus 60mm Aluminium Ronden, die ich mir besorgt habe, zwei neue Bodenplatten bauen. Damit mein Scheu Cello ohne großen Aufwand, immer wieder in den original Zustand zurück versetzt werden kann. Hier ist noch etwas fein-tuning nötig, sobald alles fertig ist, werde ich rechts bei den Fotos weitere rein stellen. 

 

Als nächstes musste ich testen ob der 12" MK-1 sich überhaupt richtig aufstellen lässt zum Scheu Cello? Also habe ich eine alte rechteckige Schublade gefunden, die ich mir mal aus Holz gebaut hatte. Die Masse kamen ungefähr hin. Diese S Holzschublade sollte dann auch gleich die Gießform für meinen Beton-Klotz werden. Der Tonarm benötigt natürlich unbedingt einen sichere Ablage, die sich möglichst auch noch verriegeln lassen sollte. Das diese Beton Basis von Haus aus schwer genug werden würde und sich damit nicht mal eben so verstellen lassen würde, war mir da schon Klar. Als erstes habe ich mir schnell mal eine Abstandslehre gebaut. Das Mass von Mitte Achse Tonarm zu Mitte Plattenlager sollte 293mm sein.

 

Nun musste in den Klotz ein Loch für die Tonarm Kabel, das auf beiden Seiten seitlich raus zu führen war. Schließlich sollte die Tonarm Basis ja von allen Seiten zu nutzen sein. Dazu habe ich zwei Stücke von PG21 Kunststoff Verlegerohr genommen. Man nimmt was einem in die Hände fällt. Das nächste sind die Gewinde um die Platte vom Tonarm zu fixieren und die Ablage anschrauben zu können. Dafür habe ich M3 Sechskant Abstandhalter genommen. Diese haben am Ende von mir kleine Bleche angelötet bekommen, damit die eingegossenen Gewinde sich nicht mal wieder rausdrehen womöglich, ich nenne sie liebevoll meine Guss-Anker.

 

Der Beton wurde mit Kieselsteinen aus dem Vorgarten aufgefüllt, weil ich dachte ich komm mit einem 5 kg Eimer Bastel-Beton hin, dem war nicht so. Beim Einfüllen wurde schnell klar ich brauche Steine zum Auffüllen. Nach dem Guss musste das ganze in der Form erstmal 12 Stunden Ruhen. Dann habe ich den Block abgezogen und in der Küche im Backofen erstmal für ein paar Stunden bei etwa 65 Grad weiter aushärten lassen. Dann wurde mir klar das der Beton immer irgendwie staubt und Staub und HiFi geht gar nicht. Also habe ich den Block mit Wandfarbe im Farbton Beton gestrichen ;-)

Dann ab auf die Personenwaage und mit fast 7 kg ist diese Tonarm Basis schon eine Hausnummer geworden.

 

Die sichere Tonarm-Ablage

 

Heute wurde dann mal schnell der Scheu Classic 12" MK1 montiert zur Probe.

So wie ich mir das gedacht hatte wird es langsam. Nun fehlt mir nur noch eine passende Tonarm-Ablage, wo der auf der Nadel tanzende "Einpunkter" sicher abgelegt werden kann und auch vielleicht noch fixiert werden kann. 

 

Der Tonarm gibt die Materialien und die Farben ja irgendwie vor. Also musste die Tonarm-Ablage aus Messing sein. Ich habe mich entschieden mir in der Bucht ein Messing U-Profil zu kaufen, für die Aufnahme des Armes. Dann musste das ganze ja irgendwie einstellbar werden, nur wie? Bei meiner Suche bin ich im Internet über schöne Messing Knie-Gelenke für alte Stehlampen gelandet - perfekt. Optisch ansprechend und noch erschwinglich. In der Bucht gab es eine Messing Ronde in gewünschter Stärke in 50mm. Das ganze sauber zusammenbauen und fertig ist die Steam-Punk Tonarm-Ablage ;-)

Das Ergebnis seht hier auf den Fotos. Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden. Abgerundet habe ich das Ganze mit einem Satz M3 Messing Rändelschrauben aus der Bucht. 

 

Tonarm Innen-Verkabelung erneuern

 

Eigentlich hatte ich die Innen-Verkabelung nicht auf dem Zettel. Doch als ich soweit war den Tonarm mit einem System zu bestücken viel mir auf das die alten Leitungen zum einen viel zu kurz waren und zum anderen mal völlig falsch verlegt waren, was dazu geführt hatte das alle irgenwie mal zwischen die extrem spitze Nadel und der Dorn-Aufnahme aufgespießt worden waren    :-(   nach einer kleinen Messung mit dem Multimeter von Funke war sofort klar das war alles Kernschrott. Also neue Innen-Verkabelung bestellen. Aber es sollten möglichst wertige und trotzdem extrem dünne Litzen sein, es durfte dem Einpunkttonarm ja keine Art von mechanischem Widerstand entgegen gebracht werden und so ein Einpunkter ist echt eine Mimose. Nach langer Suche bin ich auf die Kits von Rene' Weber von "klangmaschine.net" gestoßen. Zum einen waren seine rein Kupfer Litzen extrem dünn und auch sehr flexibel, zum anderen waren seine Auktionen in der Bucht sehr gut bewertet worden. Dann kam mir für den langen 12 Zoll Arm das Maß von 50 cm sehr entgegen. Der Preis ist unschlagbar und ich hoffe das auch andere von Euch seinen Innen-Verkabelungen mal eine Chance geben werden. Als die Leitungen eintrafen war dem ganzen nicht nur ein Stück Lötzinn und Pin-Stecker beigelegt, sondern auch eine vorbildliche Beschreibung der Verarbeitung dieser Winzlinge, mit passender Temperaturangabe für die Lötstation - perfekt muss ich sagen - eine klare Empfehlung von meiner Seite. 

Das ganze Kopfzerbrechen im voraus war völlig umsonst, alles lief wie geschmiert. Also Cinch Leitungen habe ich mich wie schon so oft zu den einfachen und extrem neutralen Cordial Studio Cinch-Leitungen von Thomann entschieden.

 

Fein-Tuning des Tonarm ( Step-Up-AÜs )

 

Ich habe dem neuen Tonarm ein fast neues Denon DL-103 MC verpasst. Eine klare Empfehlung von Scheu Analog. Mein Einstieg zu einem MC-Tonabnehmer. Allerdings ist an meinem Phono-Pre, dem EAR 834 Klon kein Betrieb für ein MC vorgesehen und so musste ein Step-Up Transformer her. Nur ist diese Art des Betriebes eines MC nicht wirklich billig zu machen. Entweder kauft man original uralte Denon Step-Up's aus Japan gebraucht für teuer Geld oder man greift auf High-End Sachen aus Europa zurück die schnell mal drei mal so teuer sind wie das eigentliche Tonabnehmer selbst. Also wieder mal selber was bauen, von meinem Freund Philipp aus der Schweiz habe ich den Tipp bekommen, mir aus der Bucht alte Mikrofon Übertrager von SHURE zu kaufen, die perfekt zum Denon DL-103 passen sollen. Für knapp 55€ habe ich ein Paar aus USA bestellt von einem Top Händler. Ein altes Alu-Gehäuse das ich für ein anderes Projekt mal gekauft hatte und 4 Stk. RCA-Cinch Buchsen später, war mein Step-Up Transfomer fertig. Hier sollte man allerdings genaustens auf eine extrem gute Abschirmung Wert legen, ansonsten kommt der kleine Brumm wieder ;-) ich habe dazu mit Hilfe eines Kupferklebeband aus dem Gartenbedarf, mein billiges Alu-Gehäuse befahigt. Ausgangsseitig musste ich noch eine kleine Anpassung mit 15k Ohm Widerständen machen - Fertig.

 

Kleine Anmerkung diese Kette aus MC Tonabnehmer + Step-Up Transformer + MM Phono-Pre, ist ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung.

 

So genial einfach die Kontruktion des Scheu Classic 12" Tonarm auch sein mag, wer Einstellungen vornehmen möchte ist damit ziemlich spartanisch unterwegs. Drei Hände muss man haben wenn man mit der Tonarm Höhe spielen möchte. Also brauchte ich dafür eine Art Tonarm-Wagenheber der das fixieren auf der richtigen Höhe ermöglicht. Messing muss natürlich die Wahl sein ;-) das Auge isst ja immer mit, ich habe dazu mal wieder wie bei der Tonarm-Ablage beim Lampen-Shop geschaut (alles Sachen mit M10x1 Feingewinde) und das Ergebnis ist bei den Fotos zu bewundern.

Gekauft - Scheu Classic MK1


Harte Ankopplung des Scheu Cello via Spikes


Tonarm-Basis aus Beton selber machen  ;-)


Sichere Tonarm-Ablage bauen


Tonarm Innen-Verkabelung erneuern


Fein-Tuning des Tonarm ( Step-Up AÜs )


Fein-Tuning des Tonarm ( Denon DL-103 )


Fein-Tuning des Tonarm ( Höhenjustage-Tool )




Was gibt es noch zu berichten?

 

Ich habe ja immer das ein oder andere neue Projekt im Kopf und vielleicht ist es ja gar nicht schlecht wenn hier an dieser Stelle schon mal vorab davon berichte und nicht erst wenn ich die Sachen fertig gebaut sind?

 

1.)  CELESTE - Lautsprecher aus der Klang+Ton

Ich habe ja einfach das Problem mit dem Doppel-Herz ;-) ja es schlagen zwei Herzen in meiner Brust und das eine ist wild und will Hard & Heavy Muke hören und das andere liebt die ruhige audiophile Musik. Nun mein jetziges System ist auf die Spitze getrieben für audiophiles aber es kann einfach nicht anständig Hard & Heavy liefern. Schlussfolgerung es muss ein zweites Paar Lautsprecher her und die müssen es krachen lassen, etwas mit harter Pappe und Horntreiber. Da ich ja ein Verfechter von Oldschool bin und mir die CELESTE aus der Klang+Ton genau ins Beuteschema fällt, wollte ich unbedingt diesen fast originalen Altec Lansing 614b Klon nachbauen. Die Celestion Chassis liegen ja schon seit Jahren bei mir rum und warten auf ihren Einsatz. Wer sich fragt warum es ausgerechnet diese Box sein muss, die CELESTEstand sehr lange bei Holger Barske im Wohnzimmer und er schreibt nur gutes von Ihr und das soll doch mal was heißen. Außerdem liebe ich den Still der alten Altec Lansing Monitor Boxen, die sich in DIY Hifi Kreisen auch weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Was dann an Tiefbass fehlen sollte wird mein geliebter Disub 12-2 schon richten ;-) hier ein paar Bilder von anderen CELESTE und 612/614 Utility Cabinet Klonen zum einstimmen.